Die Königsklasse des Rennsports ist noch immer ein Grund, dass viele (meist) Männer zu den unmöglichsten Zeiten aus dem Bett steigen und den Fernseher anschalten: Die schnellste Rennserie der Welt fasziniert nach wie vor, obwohl in den vergangenen Jahren die weltweiten Zuschauerzahlen stark nachgelassen haben.
Die Gründe hierfür sind sicher vielschichtig, werden aber versucht, von den Veranstaltern der Serie berücksichtigt zu werden, um dem Trend entgegen zu steuern.
Unter Höchstleistung auf vier Rädern – die Formel 1 im Umbruch, wird dies erläutert.
Langeweile im Spektakel
Die vergangenen Jahre waren geprägt vom Abgang des großen deutschen Idols Michael Schumacher, vier Titeln eins Herstellers von Getränkedosen und hernach einer erdrückenden Dominanz von Mercedes. Dies führte im Gesamten dazu, dass es für viele Menschen rund um den Globus unattraktiv wurde, unablässigen deutschen Siegen, – sei als Fahrer (Schumacher, Vettel) und danach als Hersteller, – zu folgen.
Die Drosselung der Motoren führte zudem dazu, dass das klassische Heulen und Brüllen der Motoren einem zahm wirkenden Brummen wich: Rennsportstimmung kommt jedoch nur auf, wenn dem Spektakel der Hauch einer großen Gefahr innewohnt. Viele Menschen hatten nicht mehr den Eindruck, einen Hochleistungssport zu verfolgen.

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Zu viele Köche verderben den Brei
Seit Einführung der Formel 1 ist die Zahl der jährlich ausgetragenen Rennen beständig gestiegen. In den letzten Jahren hat sich der Veranstalter hierbei der sich verändernden Weltfinanzlage angepasst: Rennen in Europa werden gestrichen und dafür in gelinde gesagt wenig geeigneten Ländern wie Bahrain, Abu Dhabi, Aserbeidschan oder auch Russland ausgetragen. Die klassische Formel-1-Klientel ist hiervon etwa so begeistert wie ein Fußball-Fan von der WM in Katar. Dazu sind es mittlerweile 21 Rennen, welche für die Saison 2016 vorgesehen sind. Dass Quantität nicht zwingend zu Qualität führt, ist allgemein bekannt.
Neue Technik für mehr Akzeptanz
Die westlichen Gesellschaften, welche noch immer die Formel 1 dominieren und finanzieren, sind umweltbewusster geworden. Die Formel 1 reagiert hierauf, indem die Autos immer weniger Kraftstoff verbrauchen sollen und mit immer mehr Systemen ausgerüstet werden, welche Energie etwa aus der Wärme der Aggregate zurückgewinnen und damit das Fahrzeug beschleunigen können. Damit soll der Ruf der Rennserie als schiere Verschwendung zum Vergnügen zwielichtiger Potentaten aus der arabischen Welt bereinigt werden und die allgemeine Akzeptanz des Motorsports in Zeiten schwindender Ressourcen erhöht werden. Ob es gelingt, wird die neue Saison wohl zeigen.